Redakteur:
Thomas Fischer
Zuletzt aktualisiert:
18.09.2021
Erfahrungen:
Apotheker im Ruhestand & medizinischer Berater
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Haarausfall tritt in der Regel bei Männern häufiger auf als bei Frauen. Für viele bedeutet das eine schwierige Umstellung, die das Selbstbewusstsein angreifen kann. In unserer Gesellschaft gilt volles Haar bei einem Mann als Zeichen für seine Lebensenergie und Dynamik.
Setzt ein Haarausfall ein, kann es bei Männern zu einer psychischen Belastung kommen und zur berüchtigten Midlifecrisis führen. Haare sind eine Art Statussymbol, das im beruflichen sowie privaten Umfeld, zumindest teilweise, auch zu einem gewissen Erfolg beitragen kann. Aussehen hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wahrnehmung eines Menschen vor sich selbst oder vor Dritten. Deswegen ist es mehr als verständlich, dass viele Männer versuchen, den Haarausfall zu stoppen oder ihren Haarwuchs wieder neu anzuregen. Dafür gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, die je nach Schweregrad der Situation, aber auch je nach Patient mehr oder weniger erfolgversprechend sind.
Um Ihnen einen Einblick über die unterschiedlichen Behandlungsmethoden zu geben, haben wir im Folgenden die wichtigsten Informationen für Sie zusammengefasst.
In der Medizin werden mehrere Fachbegriffe benutzt, um den Haarausfall bei Männern genauer zu beschreiben. Androgenetische Alopezie bezeichnet den erblichen, hormonell bedingten Haarausfall. Eine genetische Vorbelastung im Zusammenhang mit einer hormonellen Störung bewirkt den Haarverlust bei etwa 70 Prozent aller Männer.
Effluvium steht im Vergleich dazu für den verstärkten täglichen Haarausfall. Beide Varianten können einzeln oder zusammen auftreten. Die Ursachen für einen übermäßigen täglichen Haarausfall hängen von verschiedenen Faktoren ab.
Alopecia areata bezeichnet den kreisrunden Haarausfall, der beim Mann in der Regel am Hinterkopf eine runde kahle Fläche entstehen lässt. Diese Form des Haarverlust lässt sich nur teilweise auf eine erbliche Ursache zurückführen.
Es handelt sich um eine Autoimmunkrankheit, die das Wachstum der Haarfollikel beeinflusst. In diesem Fall kann der Haarverlust rückgängig gemacht werden, solang die Follikel nicht vernarbt sind.
Die Wachstumsphasen eines Haares lassen sich in drei Zyklen einteilen. Zu Beginn steht die Anagenphase, die sich über mehrere Jahre erstreckt. Danach kommt die Katagenphase oder sogenannte Follikel-Rückbauphase, die nur von kurzer Dauer ist. Als letztes tritt die Telogenphase ein, die etwa zwei bis vier Monate anhält und als Ruhepause für das Haar gilt.
Diese Phasen folgen einander nicht starr. Im Gegenteil, denn ein Haarfollikel durchläuft sie abwechselnd und wiederholt. Dieses Alternieren der Wachstumsphasen verursacht, dass einem Menschen 60 bis 100 Haare pro Tag ausfallen, unabhängig von einem weiteren krankhaften Haarausfall.
Man geht davon aus, dass der Mensch ungefähr 100.000 Kopfhaarfollikel auf einmal auf dem Kopf hat. Diese wachsen individuell, ohne primär voneinander abhängig zu sein. Verschiedene Einflüsse beziehen sich aber auf mehrere Haare oder auf das gesamte Haar und führen zu einer gesamtheitlichen Reaktion.
Die Einflüsse sind vielfältig. Zum einen können eingenommene Medikamente und Krankheiten sich auf das Haarwachstum auswirken, zum anderen bestimmte Hormone, die fehlen oder in überschüssiger Form vorhanden sind. Das Wetter und die Jahreszeiten können sich darüber hinaus ebenfalls auf das Verhalten des Haarwuchses auswirken.
Doch weiterhin glaubt man, dass der größte Einfluss von Androgenen ausgeht. Im Folgenden erfahren Sie genauer, was darunter zu verstehen ist.
Androgene sind Sexualhormone wie Testosteron und Dihydrotestosteron, die beim Mann in einer höheren Dosis vorhanden sind als bei Frauen. Sie sind unter anderem notwendig für das korrekte Funktionieren der Prostata. Androgenetische Alopezie bedeutet also, dass der Haarausfall von einer Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber der Sexualhormonen verursacht wird.
Es liegt an den genetischen Veranlagung wie stark sich die Androgene auf den Haarwuchs auswirken. Dihydrotestosteron reagiert auf die Haarfollikel und hemmt deren Entwicklung, wenn eine besonders hohe Empfindlichkeit vorhanden ist.
Die Haare können nicht mehr mit voller Kraft wachsen, sie werden immer dünner und sterben schließlich ganz ab. Der Haarbestand schrumpft und verursacht einen verstärkten Haarausfall.
Um den Verlauf des Haarausfalls beim Mann nachzuvollziehen und zu bestimmen, nutzen die Ärzte das Hamilton-Norwood-Schema. Hamilton und Norwood haben 1951 respektive 1975 ein Muster entwickelt, das die Kopfregionen definiert, die im Verlauf einer Störung beim Haarwachstum betroffen sind.
Da diese Darstellung bei 80 Prozent der Männer zutrifft, kann ein Arzt damit feststellen, ob es sich um eine androgenetische Alopezie handelt oder der Haarausfall von anderen Faktoren abhängt.
Die Symptome, die auf eine androgenetische Alopezie deuten, sind unterschiedlich. Zeigen Männer erste Anzeichen eines Haarausfalls in der Schläfengegend, ist dies ein Zeichen für den Beginn einer androgynen Alopezie. Die Haarfollikel schrumpfen und rufen die sogenannten Geheimratsecken hervor.
Bildet sich eine Tonsur am Hinterkopf und fallen dort die Haare aus, ist dies ebenfalls ein wichtiger Hinweis. Die Haare werden insgesamt dünner, ihre Struktur ist feiner und flaumiger. Schließlich schimmert die Kopfhaut durch die verbliebenen und nicht mehr dichten Haare durch.
Wenn ein Mann einen Haarausfall feststellt, wird gemeinsam mit dem Dermatologen als erstes überprüft, welchen Ursachen dies geschuldet ist. Dabei spielen Stress, mangelhafte oder einseitige Ernährung und Umwelteinflüsse eine mögliche Rolle. Es kann auch sein, dass eine besondere Erkrankung wie Krebs den Haarausfall verursacht.
Erst nach Ausschluss dieser Faktoren, die im positiven Fall temporär und reversibel sein können, geht es darum zu prüfen, ob der Haarausfall eventuell durch erbliche Faktoren bedingt ist. Um dies festzustellen, können Informationen zu männlichen Verwandten des Betroffenen eine entscheidende Hilfe sein.
Auch wenn das Muster des Haarausfalls am Kopf erste Hinweise dazu gibt, dass es sich um eine androgenetische Alopezie handelt, bedarf es zur Untermauerung der Diagnose verschiedene medizinischer Tests.
Der Arzt nimmt einen Zupftest an den Haaren vor, um das Wachstumsverhalten der Haarfollikel zu analysieren. Dabei entnimmt er über der Stirn 60 bis 70 Haare von der Kopfhaut. Bei diesen Haaren führt er im Anschluss ein Trichogramm durch und prüft unter dem Mikroskop die Beschaffenheit der Haarwurzeln.
Daran kann er die Wachstumsphasen des Haares erkennen. Stellt sich heraus, dass unter den entnommenen Haaren 20 Prozent in der dritten Wachstumsphase, der Telogenphase, die dem Ruhezustand entspricht, befinden, kann davon ausgegangen werden, dass ein verstärkter Haarausfall eintreffen wird.
Haarausfall kann auch durch Entzündungen an der Kopfhaut ausgelöst werden. Daher prüft ein Arzt, ob der Patient Schuppungen (zum Beispiel Psoriasis) oder Rötungen (zum Beispiel Ekzeme) aufweist. Ein Labortest wird in so einem Fall als erstes konsultiert, um Krankheiten wie eine Schilddrüsenfehlfunktion, Eisenmangel oder Syphilis (im Stadium II) auszuschließen.
Sobald die Diagnose feststeht, muss jeder Betroffene selbst überlegen, wie es weitergeht. Kann er die Situation akzeptieren und sich mit diesem Zeichen des Älterwerdens arrangieren oder möchte er eine Behandlung ausprobieren, die ihm hilft, das Problem einzudämmen?
Erblich-bedingter Haarausfall, androgenetische Alopezie, ist keine Krankheit an sich. Es geht keine Lebensbedrohung oder physische Einschränkung des Betroffenen von ihr aus.
Die Behandlung zielt auf eine ästhetische Therapie hinaus. Eine wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung auf die meisten Haarausfallverläufe haben bisher nur wenige Mittel vorweisen können.
Die besten Erfolgschancen hat eine Behandlung allerdings bei Alopecia areata. Wenn der Haarausfall am Hinterkopf einsetzt und sich in der typischen kreisrunden Form ausbildet, kann der Patient sich einer geeigneten Therapie unterziehen.
In verschiedenen Lösungen oder Schäume wie Regaine ist der Wirkstoff Minoxidil enthalten. Dieses Medikament ist sowohl für die Behandlung eines hohen Blutdrucks als auch für Haarausfall zugelassen.
Um den Haarausfall zu stoppen wird es in einer fünfprozentigen Dosis einem Mittel beigemischt, das zum Auftragen auf die Kopfhaut geeignet ist. Bei einer Anwendung zweimal pro Tag massieren Sie den Wirkstoff ein und erreichen die trägen Haarfollikel.
Die Haare werden durch Minoxidil gestärkt, fallen weniger aus und in einigen Fällen verdichten sie sich auch wieder. Die Hersteller des Wirkstoffs berichten von 80 bis 90 Prozent der Anwender, die ihren Haarausfall stoppen konnten und von 50 Prozent, die eine zusätzlichen neuen Aufschwung und Wachstum ihres Haares bestätigen.
Minoxidil ist in der Apotheke ohne Rezept erhältlich. Für eine anhaltende Wirkung muss das Mittel konstant angewendet werden, denn die positiven Effekte verlieren beim Absetzen ihre Gültigkeit.
Finasterid ist als Wirkstoff gegen Haarausfall bereits in den 1990er Jahren auf den Markt gekommen. In Medikamenten wie Propecia zum Beispiel wird es zur Einnahme als Tablette verabreicht. Genauso wie Minoxidil wirkt es sich positiv auf eine fortschreitende androgenetische Alopezie aus.
Es kann den Haarausfall stoppen und inaktive Haarfollikel wieder zum Wachstum animieren. Finasterid reduziert die Bildung des Sexualhormons Dihydrotestosteron, wessen Überproduktionen als eine der Ursachen für androgenetische Alopezie gilt.
Finasterid wird als Behandlung insbesondere bei jungen Männern empfohlen, die in der Regel noch über genügend aktive Haarfollikel verfügen. Mit der Einnahme kann gleich nach der Diagnose begonnen werden und die Wirkung tritt sofort ein. Die ersten Resultate sind bereits nach drei bis sechs Monaten sichtbar.
Genauso wie bei Minoxidil hält die positive Wirkung des Medikaments nur solange an, wie die Einnahme erfolgt. Für den Kauf von Finasterid benötigen Sie ein Rezept.
Finasterid ist rezeptpflichtig, weil es verschiedene Nebenwirkungen hervorrufen kann. Darunter befinden sich auch Störungen der Erektion und des Ejakulationsvolumens. Dieses kann vermindert werden, genauso wie die Libido abnehmen kann. Ein Einfluss auf das sexuelle Verlangen und auf die sexuelle Leistung beim Mann kann also die Folge bedeuten.
Da dies eine gravierende Erscheinung ist, muss vorsichtig mit dem Medikament umgegangen und vor der Einnahme ein Arzt konsultiert werden. Insbesondere wenn Sie Kinder planen, da sich Finasterid in der Samenflüssigkeit befindet und den Fötus schädigen kann.
Des Weiteren kann sich Finasterid auf die Brustdrüse auswirken und zu einer Vergrößerung führen (Gynäkomastie). Achten Sie darauf, dass Sie bei einer ärztlichen Untersuchung immer erwähnen, dass Sie Finasterid einnehmen, da der Wirkstoff die Befunde trüben kann.
Der PSA-Wert im Blut, der vor allem dann analysiert wird, wenn es um eine Früherkennung von Prostatakrebs geht, könnte durch Finasterid verfälscht werden.
Es stehen Ihnen einzelne alternative Methoden zur Verfügung, um gegen Haarausfall anzukämpfen, falls Sie auf Medikamente verzichten wollen. Die Chancen, dabei positive Resultate zu erzielen, hängt vom Schweregrad des Haarausfalls und von der genetischen Vorbelastung ab.
Versuchen Sie beispielsweise Ihre Ernährung umzustellen und vermeiden Sie Stress. Achten Sie darauf, dass Sie sich ausgewogen ernähren und ein Gleichgewicht zwischen den Vitaminen und Mineralstoffen in Ihrem Körper erzielen.
Dabei können Ihnen auch Nahrungsergänzungsmittel helfen. Um Ihr Haar zu stärken, können Sie zudem Koffein und Brennnessel in Form von Tabletten oder als Sud einnehmen. Beides fördert den Wachstum der Haare.
Diese natürlichen Mittel können Sie natürlich immer zusätzlich zu der medikamentösen Behandlung einsetzen oder weiterführen.
Wenn ein Mann mit einer fortgeschrittenen Form des Haarausfalls konfrontiert ist, kann es sein, dass eine Behandlung mit Medikamenten nicht mehr zum gewünschten Ergebnis führt. In einem solchen Fall kann eine Haartransplantation eventuell eine gute Alternative sein.
Der Dermatologe würde dabei Haare an einer Stelle entnehmen, die vom Haarausfall noch nicht betroffen ist und diese an die betroffene Stelle einpflanzen. Für so eine Therapie bedarf es genauen und ausführlichen Gesprächen mit Ihrem Arzt.
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Die Bestellung des Medikaments funktioniert schnell und bequem. Sie füllen einen Fragebogen aus, der Auskunft über Ihre Gesundheitssituation gibt. Ein Arzt analysiert Ihre Angaben und stellt Ihnen im Anschluss das Rezept für das gewünschte Medikament aus. Das Medikament wird Ihnen nach Hause gesandt.
Es stehen Ihnen verschiedene Medikamente gegen Haarausfall zur Verfügung. Wenn es sich um eine rezeptpflichtiges Medikament wie Propecia, das Finasterid enthält, handelt, benötigen Sie auf jeden Fall ein Rezept. Wenn Sie die Rezeptpflicht umgehen, machen Sie sich strafbar und riskieren zudem, ein gefälschtes Medikament zu erhalten.
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Quellen: