Redakteur:
Thomas Fischer
Zuletzt aktualisiert:
01.09.2021
Erfahrungen:
Apotheker im Ruhestand & medizinischer Berater
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Menschen, die an Diabetes leiden, sind an einer Störung des Stoffwechsels erkrankt. Ihr Körper kann den Kohlenhydratstoffwechsel nicht mehr zuverlässig vornehmen. Die Folge davon ist ein Mangel an Insulin und ein hoher Blutzuckerspiegel. Deswegen wird Diabetes umgangssprachlich auch Zuckerkrankheit genannt. Die Erkrankung kennt verschiedene Typen, die unterschiedliche Ursachen und Symptome zeigen. Ebenso vielfältig sind die unterschiedlichen Behandlungsmethoden.
Die medikamentöse Therapie basiert in der Regel auf oral verabreichte Wirkstoffe, die als orale Antidiabetika bezeichnet werden. Diese nimmt der Patient in Form von Tabletten oder als Lösung ein. Einzelne Medikamente werden darüber hinaus als Lösung mit einer Spritze unter die Haut des Patienten injiziert. Bei besonders schweren Verläufen der Krankheit ist eine Insulintherapie die vielversprechendste Behandlungsform.
Zu den am häufigsten verschriebenen oralen Antidiabetika gehören:
Die oralen Antidiabetika unterscheiden sich in ihrer Wirkungsweise, in ihrer Anwendung und den hervorgerufenen Nebenwirkungen. Je nach Patientengruppe eignet sich daher ein anderes Mittel am besten.
Für die Zuordnung des richtigen Medikaments sind verschiedene Faktoren, wie weitere Erkrankungen, das Körpergewicht, der allgemeine Gesundheitszustand und die Essgewohnheiten des Patienten, zu berücksichtigen.
Im Folgenden haben wir für Sie die Eigenschaften der unterschiedlichen oralen Antidiabetika zusammengefasst.
Biguanide sind eine Gruppe von Medikamenten mit einer spezifischen chemischen Verbindung. Zu dieser Gruppe gehört der Wirkstoff Metformin, der insbesondere gute Resultate bei der Behandlung von Diabetes-Patienten mit Übergewicht erzielt. Metformin hilft nicht nur bei der Senkung des Blutzuckerspiegels, sondern fördert auch den Gewichtsverlust.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass dieses Medikament bei Patienten eingesetzt wird, die einem sogenannten metabolischen Syndrom ausgesetzt sind. Dies bedeutet, dass bei den Betroffenen verschiedene Risikofaktoren zusammenkommen, die das Herz-Kreislauf-System belasten. Es handelt sich dabei um das Zusammenspiel von Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck und schlechte Fettwerte im Blut.
Patienten, die an Asthma, an einer Herzschwäche, an Problemen mit der Leber oder den Nieren sowie fiebrigen Erkrankungen leiden, sollten auf die Einnahme von Metformin verzichten.
Metformin sorgt dafür, dass die Produktion von Zucker in der Leber reduziert wird. Gleichzeitig führt es zu einer Hemmung der Zuckeraufnahme aus dem Darm. Indem die Muskeln durch den Wirkstoff Insulin intensiver aufnehmen können, dringt eine größere Menge an Glukose in die Muskeln.
Sie können Metformin sowohl als Tablette oder auch in flüssiger Form erhalten. In der Regel empfiehlt es sich, das Medikament nach den Mahlzeiten einnehmen.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Metformin gehören Probleme im Magen-Darm-Bereich. Dabei sind die Symptome vor allem Übelkeit, Schmerzen im Bauch, Erbrechen oder Durchfall.
Einige Patienten berichten von einem bitteren, metallischen Geschmack im Mund. Metformin kann zudem eine Laktatazidose, eine sogenannte Übersäuerung des Blutes bewirken, aber nicht zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) führen.
Metformin wird unter folgenden Handelsnamen vertrieben:
Metformin ist auch In Kombination mit anderen Wirkstoffen unter den Handelsnamen wie Avandamet, Competact oder Eucreas erhältlich. Weitere Anbieter sind Janumet, Komboglyze, Velmetia oder Xigduo.
Zur Medikamentengruppe der Glitazone gehört der Wirkstoff Pioglitazon. Glitazone sind orale Antidiabetika, die auf das Gewebe einwirken, damit dieses Insulin besser aufnehmen kann. Pioglitazon ist das einzige Medikament dieser Gruppe, das in Deutschland noch zugelassen ist.
Es erzielt eine besondere Wirkung bei Patienten, die an einer leichten bis mittelschweren Nierenschwäche leiden. Patienten mit Erkrankungen an der Leber, am Herzen oder mit Blasenkrebs sind von der Behandlung mit Pioglitazon ausgeschlossen.
Pioglitazon wie alle Glitazone wirkt sich auf die Insulinrezeptoren im Gewebe aus. Es sensibilisiert die Gewebezellen, damit sie das Insulin besser aufnehmen. Die Insulinresistenz wird verringert und das Blut aus den Zellen kann besser transportiert werden. Der Wirkstoff wirkt sich zudem positiv auf den Fettstoffwechsel und den Blutdruck aus.
Wenn keine weiteren Antidiabetika für den Patienten in Frage kommen, kann Pioglitazon als letzte Alternative ausprobiert werden. Den Wirkstoff können Sie als Monopräparat oder in Kombination mit anderen Antidiabetika verabreicht werden. Pioglitazon können Sie unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen.
Sehr wichtig ist, dass Pioglitazon keine Unterzuckerung verursacht. Dennoch kann es bei der Einnahme des Medikaments zu verschiedenen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Gewichtszunahme oder Störungen des Sehvermögens kommen.
Darüber hinaus kann die Einnahme zur Bildung von Ödemen, zu Herzinsuffizienz oder zu Störungen der Leberfunktion führen. Das Risiko für Blasenkrebs kann durch Pioglitazon erhöht werden.
Seit 2000 ist Pioglitazon unter dem Namen Actos auf dem Markt erhältlich. Das Medikament darf allerdings wegen seiner bedeutenden Nebenwirkungen nur in Ausnahmefällen verordnet werden.
Zu den Alpha-Glukosidasehemmern gehören die Wirkstoffe Acarbose und Miglitol. Diese Gruppe von oralen Antidiabetika weist eine insgesamt eher milde Wirkung auf, weswegen sie meistens mit anderen Antidiabetika kombiniert werden.
Sie eignen sich insbesondere bei der Behandlung eines Diabetes Typ 2, der eine schwächere Form der Krankheit ausmacht oder falls der Arzt eine nur temporäre Zuckerkrankheit annimmt.
Patienten, die an chronischen Darmkrankheiten oder Störungen der Verdauung leiden, wird von der Einnahme des Medikaments abgeraten. Das Gleiche gilt für Patienten mit starken Nierenproblemen.
Alpha-Glukosidasehemmer, beispielsweise als Acarbose oder Miglitol, bewirken eine Hemmung des Enzyms Alpha-Glukosidase, wie es bereits aus dem Namen erkenntlich ist. Das bedeutet, dass Glukose, das mit den Kohlenhydraten aufgenommen wird, vom Körper weniger intensiv aufgenommen wird.
Das Medikament wirkt sich spezifisch auf den Darm und auf die Aufnahme von Zucker im Darm aus. Die Aufnahme wird verlangsamt, damit nach den Mahlzeiten der Zuckerspiegel weniger stark ansteigt.
Alpha-Glukosidasehemmer erhalten Sie als Tabletten, die Sie am besten kurz vor der Mahlzeit oder mit den ersten Bissen davon unzerkaut einnehmen. Es reicht in der Regel eine Tablette zur Hauptmahlzeit mit ein wenig Flüssigkeit.
Auch Alpha-Glukosidasehemmer verursachen keine Unterzuckerung. Doch zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Bauchkrämpfe, Blähungen und ein allgemeines Völlegefühl.
Der Wirkstoff Acarbose erhalten Sie in Deutschland unter dem Namen Glucobay und den Wirkstoff Miglitol unter dem Namen Diastabol.
Zu den Sulfonylharnstoffen gehören die Wirkstoffe Glibenclamid, Gliclazid, Carbutamid, Trolbutamid und Glimepirid. Sulfonylharnstoffe wirken auf die Bauchspeicheldrüse und begünstigen eine erhöhte Freisetzung von Insulin.
Da Sulfonylharnstoffen allerdings zu einer Gewichtszunahme führen können, eignen sie sich nicht für die Behandlung von übergewichtigen Patienten. Bei normalgewichtigen Diabetikern kommen sie zum Einsatz, wenn mit anderen oralen Antidiabetika keine positiven Erfolge erzielt werden können.
Sulfonylharnstoffe werden für eine kurz- und mittelfristige Behandlung von Diabetikern eingesetzt, denn über eine längere Dauer verlieren sie ihre Wirkung. Die Medikamente führen dazu, dass die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin produziert und den Blutzuckerspiegel damit reguliert werden kann.
Sulfonylharnstoffe werden in Tablettenform verabreicht. Je nach Wirkstoff werden Empfehlungen für die Einnahme im Beipackzettel ausgesprochen.
Bei der Einnahme von Sulfonylharnstoffen besteht die Gefahr einer Unterzuckerung. Deswegen ist es wichtig, dass der Patient auf eine regelmäßige Zufuhr von Kohlenhydraten achtet. Eine Unterzuckerung kann zusätzlich riskiert werden, wenn die Antidiabetika gemeinsam mit bestimmten Herzmedikamenten wie Betablocker eingenommen werden.
Zu den weiteren Nebenwirkungen gehören Störungen im Magen-Darm-Bereich, die sich beispielsweise als Übelkeit oder Völlegefühl äußern. In sehr seltenen Fällen kann es bei den Anwendern zu allergischen Reaktionen oder Störungen der Blutbildung kommen.
Sulfonylharnstoffe sind in verschiedenen Medikamenten enthalten, die unter unterschiedlichen Namen erhältlich sind.
Die Wirkstoffe Nateglinid und Repaglinid gehören zur Gruppe der Glinide. In ihrer Wirkung gleichen Glinide den Sulfonylharnstoffen und werden daher auch Sulfonylharnstoff-Analoga genannt. Genau wie diese sind sie nicht für eine langfristige Therapie von Diabeteskranken geeignet.
Im Gegensatz zu Sulfonylharnstoffen tritt ihre Wirkung allerdings früher ein, die Wirkdauer ist aber entsprechend kürzer. Glinide werden in der Regel in Kombination mit anderen Antidiabetika verabreicht. Sie kommen nur selten zum Einsatz und erst wenn mit anderen Medikamenten keine positiven Erfolge erzielt werden können.
Patienten mit schweren Erkrankungen an der Leber oder den Nieren dürfen Glinide nicht verschrieben werden.
Damit die Glinide nach den Mahlzeiten die Insulinproduktion anregen können, muss der Patient über eine Bauchspeicheldrüse verfügen, die noch eigenständig Insulin herstellen kann.
Glinide sollten nur vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Nur auf diese Weise kann das Medikament seine Wirkung entfalten. Ohne Mahlzeit sollte das Medikament nicht eingenommen werden.
Bei der Einnahme von Glinide kann es zu einer Unterzuckerung kommen. Zu den weiteren Nebenwirkungen gehören eine mögliche Gewichtszunahme sowie Probleme im Magen-Darm-Bereich. Bei den Patienten kann es zudem zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen, die sich in Hautausschlag, Juckreiz oder beides als Symptome äußern können.
Die beiden Wirkstoffe Nateglinid und Repaglinid, die zur Medikamentengruppe der Glinide gehören, werden unter den Namen Starlix beziehungsweise NovoNorm auf dem Markt angeboten.
Inkretin-Analoga müssen als Lösungen in Spritzen injiziert werden. Sie sind daher genau genommen keine orale Antidiabetika, da sie nicht als Tabletten eingenommen werden können. Inkretin-Analoga führen auch die Bezeichnungen Inkretin-Mimetika oder GLP-1-Rezeptor-Agonisten.
Zu den bekannten Wirkstoffen aus der Gruppe der Inkretin-Analoga zählt man Liraglutid, Albiglutid, Dulaglutid und Semaglutid. Neben der Regulierung des Blutzuckerspiegels reduzieren diese Medikamente zudem das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Inkretin-Analoga übernehmen die Funktion der körpereigenen Inkretine. Inkretine sind Darmhormone, die beim Essen die Insulinbildung regulieren. Dies geschieht vor allem dadurch, dass die Produktion von Glukagon reduziert wird.
Dieses Hormon wird als Gegenspieler des Insulin betrachtet und steht der Bildung von Insulin im Weg. Bei Patienten mit Diabetes kommt es zu einem zu niedrigen Insulinspiegel, da sie über zu wenig Inkretine verfügen.
Mit Inkretin-Analoga kann verhindert werden, dass der Blutzuckerspiegel steigt und dass mehr Insulin ausgeschüttet wird. Diese Medikamente sorgen zudem dafür, dass das Zucker langsamer in den Darm und dadurch in den Blutkreislauf gelangen. Wenn der Blutzuckerspiegel tief oder normal ist, haben die Inkretin-Analoga keine Wirkung auf den Körper.
Inkretin-Analoga werden mit einer Spritze, genauso wie Insulin selbst, unter die Haut injiziert. Sollte es für die Behandlung notwendig sein, können sie mit anderen Antidiabetika kombiniert werden.
Bei der Kombination mit anderen Antidiabetika kann es bei der Anwendung von Inkretin-Analoga zu einer Unterzuckerung kommen. Zu den weiteren Nebenwirkungen gehören, insbesondere zu Beginn der Therapie, Kopfschmerzen, Übelkeit, Völlegefühl, Erbrechen und Probleme im Magen-Darm-Bereich.
Auf dem Markt ist der Wirkstoff Liraglutid unter dem Namen Victoza und Albiglutid unter dem Namen Eperzan erhältlich. Trulicity bezeichnet Medikamente mit dem Wirkstoff Dulaglutid.
Inkretin-Verstärker haben eine ähnliche Aufgabe wie Inkretin-Analoga. Sie sorgen dafür, dass die Produktion des Hormons Inkretin unterstützt und verstärkt wird. Inkretin-Verstärker haben verschiedene Namen, sie werden Gliptine oder auch DPP-4-Inhibitoren genannt. DPP-4 steht für Dipeptidylpeptidase 4 und bezeichnet ein spezifisches Enzym, das für den Abbau von Glukagon (GLP-1) zuständig ist.
Zu den wichtigsten Wirkstoffen dieser Gruppe gehören Alogliptin, Saxagliptin und Sitagliptin. Inkretin-Verstärker sind als Lösungen erhältlich, die wie Inkretin-Analoga mit einer Spritze unter die Haut gespritzt werden. Einzelne Präparate sind auch als Tabletten erhältlich und zählen zu den oralen Antidiabetika.
Schwangeren und stillenden Frauen wird von der Einnahme von Inkretin-Verstärkern abgeraten.
Wie Inkretin-Analoga haben auch Inkretin-Verstärker die Aufgabe, die Bildung von Insulin zu fördern. Sie verhindern, dass die Hormone Glukagon und DPP-4 zu schnell abgebaut werden, so dass eine höhere Konzentration von Darmhormonen, Inkretinen, entsteht. Auf diese Weise kann die Entleerung des Magens gebremst werden und die Kohlenhydrate werden weniger schnell verdaut.
Inkretin-Verstärker können Sie unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen.
In der Regel sind Inkretin-Verstärker und DPP-4-Inhibitoren sehr verträglich. Im Vergleich zu Inkretin-Analoga kommt es kaum zu Unterzuckerungen und auch nicht zu Gewichtszunahmen.
Der Wirkstoff Alogliptin wird als Präparat in Kombination mit Metformin unter dem Namen Vipdomet angeboten. Saxagliptin ist ebenfalls als Kombinationspräparat mit Metformin erhältlich, kann aber auch als Monopräparat unter dem Namen Onglyza erworben werden.
Unter dem Namen Januvia oder Xelevia sind Medikamente mit dem Wirkstoff Sitagliptin als Monopräparat erhältlich. Als Präparat in Kombination mit Metformin ist der Wirkstoff unter dem Namen Janumet oder Velmetia erhältlich.
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Quellen: