Redakteur:
Thomas Fischer
Zuletzt aktualisiert:
12.09.2021
Erfahrungen:
Apotheker im Ruhestand & medizinischer Berater
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In Zusammenhang mit der Suche nach geeigneten Potenzmittel stoßen Männer im Internet auch immer wieder auf den Begriff Kamagra. Die Nachfrage nach Medikamenten bei erektiler Dysfunktion ist riesig, so verzeichnet allein Google rund 2,6 Millionen Ergebnisseiten, wenn man den Suchbegriff “Potenzmittel online” eingibt.
Es ist naheliegend, dass bei einer so derartig hohen Nachfrage, auch unseriöse Anbieter und gefährliche Medikamente bzw. Wirkstoffe auf dem Markt erhältlich sind. Um Sie vor den Gefahren, insbesondere mit Blick auf die gesundheitlichen Risiken aufzuklären, erhalten Sie hier einen Überblick über Kamagra und eine abschließende Bewertung zur Einnahme.
Bei Kamagra handelt es sich augenscheinlich um ein Potenzmittel, eingesetzt bei Erektionsstörungen beim Mann. Jedoch ist vielen nicht klar, dass dieses Medikament keine Zulassung für den Vertrieb innerhalb der EU hat. Damit ist es illegal, Kamagra online zu bestellen.
Weitaus schlimmer wiegt aber hier, dass das Medikament von seinem indischen Hersteller als wirkungsgleiches Viagra-Generikum angepriesen wird, dies jedoch nicht der Wahrheit entspricht.
Das Medikament stammt von der Herstellerfirma Ajanta Pharma in Indien und wird von ihnen beworben mit dem Hinweis, es handelt sich um ein wirkstoffgleiches Medikament zum europäischen Produkt von Viagra des US-Pharmakonzerns Pfizer. In Kamagra soll sich der Wirkstoff Sildenafil befinden, der ebenfalls im Original-Viagra zum Einsatz kommt.
Überprüft hat dies bisher jedoch keine offizielle Stelle, denn dem Hersteller wurden die Lizenzen für den Verkauf in der EU und innerhalb Deutschlands versagt. So wie alle anderen sildenafilhaltigen Medikamente und Potenzmittel bedarf auch Kamagra einer Zulassung, die durch das Arzneimittelgesetz geregelt ist.
Ajanta Pharma hat seinen Firmensitz im indischen Bundesstaat Maharashtra und wurde 1973 gegründet. Das Pharmaunternehmen befasst sich eigenen Aussagen nach mit der Entwicklung, der Herstellung und dem Verkauf von pharmazeutischen Produkten. Eigentlicher Schwerpunkt sind dabei Arzneimittel für die Dermatologie, Kardiologie und die Augenheilkunde.
Schon mehrfach hat der Bayer Konzern gegen das indische Pharmaunternehmen geklagt und dabei unserer Recherche nach in allen Punkten Recht bekommen.
Mehrere Unterlassungsklagen sind online einsehbar, bei denen Bayer Ajanta untersagt, ein Potenzmittel mit dem Wirkstoff Vardenafil zu exportieren. Vardenafil ist ebenfalls ein Medikament gegen Potenzstörungen und unterlag zum damaligen Zeitpunkt dem Patent von GlaxoSmithKline, der das Importrecht unter dem Markennamen Levitra an Bayer abgetreten hatte.
Das sollte Sie bereits hellhörig werden lassen, wenn es um die Frage geht, ob Ajanta ein vertrauensvoller Hersteller für Potenzmittel ist.
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Diese Frage kann grundsätzlich mit Ja beantwortet werden, sofern man davon ausgeht, dass sich der Wirkstoff wie angepriesen auch darin befindet und die angegebene Menge auch tatsächlich der Wahrheit entspricht.
Da dem Medikament die notwendigen Zulassungen fehlen, kann derzeit nicht zweifelsfrei geklärt werden, woraus es tatsächlich besteht. Fakt aber ist, dass das Produkt in Indien erhältlich ist und dort nicht nur als Potenzmittel bei erektiler Dysfunktion vermarktet wird.
Vielmehr ist Kamagra in Indien bekannt als Mittel für junge Männer, die sich von der Einnahme besondere Qualitäten bei sexueller Aktivität versprechen. Auf dem europäischen Markt darf ein Potenzmittel ausschließlich als Bedarfsmedikament und nur ausgesprochen selten zur täglichen Anwendung verschrieben werden. Das Medikament Kamagra als Lifestyle Produkt anzupreisen, widerspricht der hohen ärztlichen Ethik innerhalb der Europäischen Union.
Besonders negativ hervorheben möchten wir an dieser Stelle, dass Kamagra in Indien frei verkäuflich ist und unter jungen Männern sehr beliebt ist, um die Partnerinnen zu beeindrucken. Die Hemmschwelle für den Missbrauch ist also denkbar niedrig und ausgesprochen gefährlich.
Während es in Europa einheitliche Regelungen bezüglich der Deklaration von Medikamenten und ihrer Nebenwirkungen gibt, sieht man die Sache in Indien ausgesprochen locker und versäumt Anwender über mögliche Risiken und Gegenanzeigen zu informieren.
Nein, weder für Deutschland noch für ein anderes Land der Europäischen Union hat Kamagra die entsprechende Arzneimittelzulassung erhalten. Lediglich im Heimatland des Herstellers Indien darf Kamagra in den Handel gebracht werden. Dort sind die Vorschriften zur Erprobung und der daraus folgenden Zulassung viel geringer, als hierzulande üblich.
Das betrifft beispielsweise die gesamte Forschungsarbeit. In Deutschland muss ein Medikament jahrelange Studien und Tests durchlaufen, doch in Indien reicht die Erforschung auch über kurze Zeiträume für die Zulassung völlig aus.
In Bezug auf Nebenwirkungen gibt es ebenfalls große Unterschiede zwischen Indien, der EU und Deutschland. Dank umfangreicher Studien mit Probanden sind nicht nur die Wirkungen von Arzneimittel umfassend analysiert, sondern auch ihre Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Gegenanzeigen.
Bekanntlich bestehen in dieser Hinsicht sowohl bei Viagra, als auch Cialis und die daraus entwickelten Generika gleich mehrere Warnhinweise. Und natürlich gibt es auch wie bei jedem Medikament nicht nur erwünschte Wirkungen, sondern auch unerwünschte Nebenwirkungen.
Dazu kommen noch die unterschiedlichen Standards bei der Produktion von Arzneimitteln, die letztendlich auch Grund genug waren, das Mittel nicht für den Vertrieb in der EU und Deutschland zuzulassen.
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Leider muss diese Frage an der Stelle mit Ja beantwortet werden. Auch wenn es nicht legal ist, stehen zahlreiche Online-Shops im Internet zur Verfügung, die verschiedene Kamagra Präparate anbieten.
Dazu gehört neben Kamagra auch Kamagra Oral Jelly in Gelform, sowie Super Kamagra mit einem zusätzlichen Wirkstoff neben Sildenafil. Alle diese Medikamente habe keine Zulassung für die EU oder Deutschland, damit ist es illegal, das Medikament online rezeptfrei zu bestellen.
Selbst wenn Sie ein Rezept hätten, wäre es verboten das Medikament zu bestellen, denn die Einführung würde beim Zoll entdeckt werden. Dies führt auch zu Geldbußen für den Besteller, dann Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. Kann man Ihnen dann noch Vorsatz nachweisen, drohen empfindliche Geldstrafen.
Der Verstoß gegen gültige Einfuhrbeschränkungen und den Erwerb eines nicht zugelassenen Medikamentes gilt zunächst als Ordnungsstrafe. Dazu droht eine Geldstrafe in Höhe von mehreren tausend Euro. Kommt es dann zu einer erneuten Bestellung, ist auch eine Haftstrafe von bis zu 3 Jahren möglich.
Es ist auch wichtig zu wissen, dass die Einfuhr von Medikamenten die Steuer betrifft. Denn alle Importwaren ohne gültige Papier ins Land zu bringen fällt unter den Verdacht der Steuerhinterziehung. Es ist ausgesprochen fahrlässig und gefährlich dazu, Kamagra online zu bestellen.
Wie bereits erwähnt, darf das Präparat aufgrund seiner fehlenden Zulassung weder in Deutschland noch in der Europäischen Union vertrieben werden. Das betrifft auch die Einfuhr aus einem anderen Land, beispielsweise über einen Zwischenhändler und selbstverständlich auch den Import aus Indien oder irgendeinem anderen Land der Welt.
Es handelt sich zudem um ein Potenzmittel mit dem Wirkstoff Sildenafil, welches eine ärztliche Verordnung in Form eines Rezepts benötigt. Alle Anbieter, die Sie im Internet finden, sind damit nicht legal und dürfen Ihnen Kamagra nicht verkaufen. Dabei ist es unerheblich, ob sich ihr Firmensitz in Deutschland, der EU oder einem Drittstaat befindet.
Häufig werden von den Anbietern Probleme mit dem Zoll vorgeschoben, sodass das Potenzmittel auch ohne Rezept an Sie herausgeht. Es ist und bleibt aber illegal, sowohl für den Verkäufer/Händler als auch für Sie als Besteller/Empfänger und kann strafrechtliche Konsequenzen für Sie nach sich ziehen.
Dem Medikament fehlt die Zulassung für den Vertrieb in Deutschland und der EU. Der Verkauf als auch der Erwerb sind verboten.
Sie können Kamagra zwar online bestellen, sollten dies aber auf keinen Fall tun. Bedenken Sie die gesundheitlichen Gefahren. Beim Bestellen machen Sie sich zudem strafbar und es drohen Geldbußen und bei Wiederholung sogar eine Haftstrafe.
Sie können Kamagra weder mit noch ohne Rezept in Deutschland und Europa legal erwerben.
Sie können Kamagra nicht bei treated.com bestellen, da treated.com nur mit zugelassenen Medikamenten (Viagra, Cialis, Levitra und Potenzmittel Generika) handelt.
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